Studie: Die Schweizer Game-Branche wächst – schöpft Bundesbern das Potential des Mediums in der kommenden Legislaturperiode aus?

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat die Swiss Game Developers Association SGDA eine Studie zur Schweizer Game-Industrie durchgeführt. Die Branchenanalyse unterstreicht: die Schweiz ist in einer ausgezeichneten Lage für ein Durchstarten der Branche. Bundesbern muss in der kommenden Legislaturperiode ihre Verantwortung wahrnehmen.

Die Schweize Game-Branche ist auf nationaler und internationaler Ebene erfolgreich. Besonders in den letzten zwei Legislaturperioden verstärkten sich die Massnahmen und Bekenntnisse der Schweizer Politik, die zu einer Strukturierung der Industrie führte. Als Branchenverband der Schweiz attestiert die SGDA wachsende Beziehungen mit der Politik und gestärkte Partnerschaften mit nationalen Förderinstitutionen wie Pro Helvetia. Die erhobenen Daten unterstreichen diese erfolgreiche Zusammenarbeit.

Bundesbern kommt in der nächsten Legislaturperiode eine Schlüsselrolle zu: Mit einer weiteren Verstärkung des politischen Engagements, Verbesserungen der Rahmenbedingungen und Auflösung von Standortnachteilen kann das Potential nun definitiv ausgeschöpft werden – wirtschaftlich (Arbeitsplätze, Steuereinnahmen für die Schweizer Gesellschaft) und kulturell (Games gehören zu den populärsten Medien weltweit; zwei Drittel der Schweizer*innen spielen Games).

Die Ergebnisse («Gameentwicklung Schweiz 2019» von Michael H. Quade der FHNW im Auftrag der SGDA)

  • Wachstum auf 130 Firmen: 5x mehr Game-KMUs in 2019 als 2010
  • Hohe Wertschöpfung: 592 Arbeitsplätze schaffen CHF 270’000 Wert pro Stelle
  • Umsatz: 150 Millionen wurden in 2018 an Umsatz generiert
  • Globales Exportgut: 5 Mio. verkaufte Einheiten bei Bestsellern
  • Hubs in Zürich und der Arc lémanique: Game-Entwicklung findet national und sprachverbindend statt
  • Höherer Frauenanteil als in der IT: 25% der Schweizer Game-Entwickler*innen sind Frauen (15% in der IT)

Die SGDA begrüsst die geplante Erhöhung der Mittel für Games im aktuellen Entwurf der Kulturbotschaft 2021-2024, sieht aber die Unterstützung von Games durch weitere Akteure wie die Innosuisse oder die Wiederaufnahme der Schweiz in das europäische MEDIA-Programm als essentielle, zukünftige Massnahmen (siehe zu MEDIA den parlamentarischen Vorstoss von Ständerat Ruedi Noser (FDP) vom 29. November 2018).

Bern hat das Potenzial der Schweizer Game-Industrie anerkannt. «Als digitale Kulturgüter sind Games Träger neuer Formen des kreativen und des technologischen Schaffens. Sie verfügen über ein grosses Innovationspotenzial, sowohl in kultureller als auch in wirtschaftlicher Hinsicht.» schreibt der Bundesrat zum Bericht über die Branche als Antwort auf den parlamentarischen Vorstoss in 2015 der Politikerinnen und Politiker Jacqueline Fehr (SP), Balthasar Glättli (Grüne), Ruedi Noser (FDP), Lukas Reimann (SVP), Kathy Riklin (CVP), Thomas Weibel (GLP), Cédric Wermuth (SP) (siehe Medienmitteilung der SGDA vom 12. März 2015).

Bundesbern ist in der kommenden Legislaturperiode gefragt: Wer übernimmt als Leitfigur das politische Ruder für die Zukunftsbranche Games? Mit welchen konkreten Massnahmen werden Schweizer Games national und international noch erfolgreicher?